- 3. Dezember 2025
Wegzug 2026: Warum Dubai jetzt Innovation bezahlt – und wie Sie die deutsche „Exit-Falle“ umgehen
Deutschland zieht die Daumenschrauben an, Dubai verteilt Geschenke. Zum 1. Januar 2026 treten Gesetze in Kraft, die die alte Logik der Steuerplanung auf den Kopf stellen. Wer jetzt noch glaubt, „Steuern sparen“ sei das einzige Ziel, hat den neuen Trend verpasst: Es geht um Kapitalisierung durch Standortwahl.
Wenn Sie diesen Artikel lesen, gehören Sie wahrscheinlich zu den Leistungsträgern, die spüren, dass sich die Atmosphäre verändert hat. Es ist nicht mehr nur die hohe Steuerlast. Es ist die Kombination aus aggressiver Sozialversicherungs-Expansion in Deutschland und einer radikalen Neuausrichtung internationaler Standorte hin zur Innovationsförderung.
Das Jahr 2026 markiert eine historische Zäsur:
- In Deutschland fällt die Mauer zwischen Ost und West in der Rente – und zieht eine neue Kostenmauer von über 100.000 Euro hoch.
- In den VAE (Dubai) wandelt sich das System vom „Steuerparadies“ zum „Subventions-Hub“, der Tech-Unternehmern ab 2026 bis zu 50% ihrer Entwicklungskosten zurückzahlt.
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Der "Push-Faktor": Deutschland wird 2026 für High-Performer teurer denn je
Die mediale Berichterstattung feiert die Anhebung des Grundfreibetrags auf 12.348 Euro (Ledige) als Entlastung. Für Unternehmer und Gutverdiener ist das jedoch Augenwischerei. Die wahre Musik spielt 2026 in der Sozialversicherung und der Progression.
Die 100.000-Euro-Schallmauer ist gefallen
Zum 01.01.2026 ist die Rechtskreistrennung (Ost/West) in der Rentenversicherung Geschichte. Was als Vollendung der Einheit verkauft wird, hat massive finanzielle Folgen: Wir haben nun bundeseinheitliche Rechengrößen, die durch die Lohnentwicklung 2024 (Referenzjahr) drastisch gestiegen sind.Strategische Implikation für GmbH-Geschäftsführer
Wenn Sie Gesellschafter-Geschäftsführer sind und Ihr Sozialversicherungsstatus nicht zu 100% geklärt ist (Stichwort: Statusfeststellungsverfahren), sitzen Sie auf einer Zeitbombe. Durch die neue BBG von 101.400 Euro steigt das Haftungsrisiko bei einer Betriebsprüfung enorm an. Jeder Monat, in dem Sie fälschlicherweise als sozialversicherungspflichtig geführt werden (oder umgekehrt), wird ab 2026 signifikant teurer.
Die Steuer-Falle: Soli und Reichensteuer
Zwar wurde die Freigrenze für den Solidaritätszuschlag auf 20.350 Euro (Einkommensteuerlast) angehoben, sodass er für viele Angestellte wegfällt. Aber Achtung:
- Kapitalerträge: Auf Gewinnausschüttungen Ihrer GmbH zahlen Sie weiterhin den vollen Soli.
- Körperschaftsteuer: Die GmbH selbst zahlt immer Soli.
- Reichensteuer: Der 45%-Satz greift ab 277.826 Euro. Diese Grenze wurde nicht inflationär angepasst. Real rutschen Sie also schneller in die Höchstbesteuerung.
Das Nadelöhr: Die Exit Tax (§ 6 AStG) und der Kampf um den Unternehmenswert
Wer Deutschland verlässt, muss sein Unternehmen fiktiv versteuern. Das Finanzamt tut so, als hätten Sie Ihre GmbH verkauft. Das Problem 2026 ist nicht das Gesetz selbst, sondern die Bewertungsmethode.
Finanzamt vs. Realität: Der Faktor 13,75
Das Finanzamt nutzt standardmäßig das vereinfachte Ertragswertverfahren nach § 199 ff. BewG. Der Kapitalisierungsfaktor ist hier gesetzlich starr auf 13,75 fixiert (§ 203 BewG).
Durchschnittsgewinn der letzten 3 Jahre: 200.000 € x Faktor 13,75
= 2.750.000 € Unternehmenswert
= ca. 780.000 € Steuerlast (bei ~28% effektiver Belastung)
Die Chance 2026: IDW S1 Gutachten
Der Basiszinssatz für Unternehmensbewertungen (nach IDW S1) liegt für 2026 prognostiziert im Bereich von 2,50% bis 3,25%. Wenn man hierzu Marktrisikoprämien und Beta-Faktoren addiert, kommen professionelle Gutachter oft auf Kapitalisierungszinssätze von 7-9%. Das entspricht Multiplikatoren von 11 bis 14.
Das bedeutet: Der starre Faktor 13,75 des Finanzamts ist 2026 gefährlich nah an der Marktrealität, aber oft immer noch zu hoch für risikoreiche KMUs.
Unsere Strategie: Wir prüfen vor dem Wegzug, ob ein IDW S1 Gutachten Ihren Unternehmenswert massiv drücken kann. Bei volatilen Gewinnen oder Klumpenrisiken können wir den Wert oft auf einen Faktor von 6 oder 7 senken – das spart Ihnen Hunderttausende Euro an Exit Tax.
Wichtig: Die zinslose, dauerhafte Stundung bei Umzug innerhalb der EU ist endgültig Geschichte. Es gibt nur noch die Ratenzahlung über 7 Jahre – und die verlangt das Finanzamt meist nur gegen Sicherheitsleistung. Ihre Liquidität ist also sofort gebunden.
Der "Pull-Faktor": Dubai 2026 – Vom Steuerparadies zum Innovations-Sponsor
Vergessen Sie die alten Geschichten von „Briefkastenfirmen“ und „0% Steuer auf alles“. Das ist 2025 gestorben. Das Dubai des Jahres 2026 ist ein hochregulierter Standort, der echte Wertschöpfung massiv belohnt.
Der Gamechanger: Refundable R&D Tax Credit
Zum 1. Januar 2026 führen die VAE ein Instrument ein, das die Standortwahl revolutioniert: Den R&D Tax Incentive.
- Was ist es? Ein Steuerguthaben von 30% bis 50% auf förderfähige Ausgaben für Forschung & Entwicklung.
- Für wen? Software-Entwickler, Ingenieure, Tech-Startups, innovative E-Commerce-Lösungen.
- Der Clou (Refundable): Wenn Sie als „Qualifying Free Zone Person“ (QFZP) ohnehin 0% Körperschaftsteuer zahlen, verfällt der Kredit nicht. Er kann Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen ausgezahlt werden.
Die neue Rechnung:
In Deutschland zahlen Sie hohe Lohnnebenkosten für Ihre Entwickler. In Dubai zahlen Sie 0% Steuern auf den Gewinn UND bekommen bis zu 50% der Entwicklergehälter vom Staat zurück. Das ist keine Steueroptimierung mehr, das ist Subventionierung Ihres Wachstums.
Admin-Update 2026: Weniger Bürokratie
Auch die Umsatzsteuer (VAT) in den VAE wird 2026 business-freundlicher. Die Pflicht zur Ausstellung von Self-Invoices im Reverse-Charge-Verfahren (Import von Dienstleistungen) entfällt zum 01.01.2026. Das reduziert den Papierkrieg für digitale Dienstleister, die Services wie Google Ads oder AWS aus dem Ausland einkaufen, massiv.
Immobilienmarkt: Die Mieten stabilisieren sich
Nach der Preisexplosion der letzten Jahre prognostizieren Analysten für 2026 eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Dubai, da über 50.000 neue Einheiten fertiggestellt werden. Die „Total Cost of Relocation“ sinkt also relativ gesehen, während die Incentives steigen.
Markt-Warnung: Warum "App-Lösungen" 2026 gefährlich sind
Die Insolvenz und Restrukturierung prominenter FinTech-Steuerdienstleister (wie Ride Capital in 2024/25) hat gezeigt: Eine GmbH-Gründung oder ein internationaler Wegzug ist kein Software-Produkt, das man per Klick kauft. Es ist ein hochkomplexer juristischer Vorgang.
Im Jahr 2026, wo die VAE bei Fehlern den 0%-Steuerstatus für 5 Jahre sperren und Deutschland Sicherheitsleistungen für die Exit Tax verlangt, brauchen Sie keine App. Sie brauchen:
- Anwaltliche Haftung: Wir haften für unsere Beratung. Ein Algorithmus tut das nicht.
- Individuelle Satzungsgestaltung: Standard-GmbH-Verträge („Musterprotokoll“) sind für komplexe Holding-Strukturen Gift.
- Ganzheitliche Strategie: Wir berechnen nicht nur Ihre Steuerersparnis, sondern Ihren Global Mobility ROI – inklusive Umzugskosten, Inflation und Subventionen.
Ihre Entscheidung: Rechnen Sie es durch
Sollten Sie 2026 auswandern? Die Antwort ist keine Bauchentscheidung, sondern reine Mathematik.
Wir haben für das Jahr 2026 einen neuen „Global Mobility ROI Simulator“ entwickelt. Er beantwortet die Frage:
„Wann ist der Break-Even-Point erreicht, an dem die Steuerersparnis und die R&D-Zuschüsse in Dubai die Kosten der deutschen Exit Tax übersteigen?“
In vielen Fällen liegt dieser Punkt bei Tech-Unternehmern schon im 14. bis 18. Monat. Danach generieren Sie jeden Monat reine Liquidität, die in Deutschland beim Finanzamt gelandet wäre.
Verpassen Sie nicht das Zeitfenster für 2026
Die neuen Gesetze treten zum 01.01.2026 in Kraft. Wer jetzt handelt, kann Gestaltungsspielräume noch nutzen (z.B. vorgezogene Ausschüttungen zum alten Tarif oder Anpassung des Geschäftsführer-Gehalts vor der BBG-Erhöhung).
Buchen Sie jetzt Ihr Strategiegespräch zur „Vision 2026“. Wir simulieren Ihren Wegzug mit den echten Daten.
Wegzugsteuer-Rechner 2026: Lohnt sich das Auswandern für Ihre GmbH?
Planen Sie den Wegzug aus Deutschland? Viele Unternehmer tappen dabei in eine teure Falle: Sie berechnen zwar ihre mögliche Steuerersparnis in Dubai oder der Schweiz, vergessen aber die „Rechnung des Wirts“ – die deutsche Wegzugsbesteuerung.
Unser kostenloser Wegzugsteuer-Rechner 2026 ist das erste Tool, das beides kombiniert: Er berechnet Ihre sofort fällige Exit Tax nach § 6 AStG und stellt sie Ihrer zukünftigen Netto-Ersparnis im Ausland gegenüber.
Was dieser Rechner für Sie leistet:
Exit Tax Prognose: Ermittelt den fiktiven Veräußerungsgewinn Ihrer GmbH-Anteile auf Basis des aktuellen Basiszinssatzes und des vereinfachten Ertragswertverfahrens (Faktor 13,75).
Dubai & Schweiz Vergleich: Sehen Sie schwarz auf weiß, wie viel Netto-Liquidität Ihnen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Mainland/Freezone) oder der Schweiz im Vergleich zu Deutschland bleibt.
Break-Even-Analyse: Das Tool verrät Ihnen den genauen Monat, ab dem die Steuerersparnis im Ausland die Kosten der deutschen Wegzugsteuer und des Umzugs gedeckt hat.
Innovations-Check 2026: Berücksichtigt erstmals die neuen R&D Tax Credits in den VAE, die Ihre Steuerlast dort nicht nur auf 0 senken, sondern zu einer Auszahlung führen können.
Häufige Fragen zur Steuerstrategie 2026
Das liegt an der historischen Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) in der Rentenversicherung auf 101.400 Euro (West/Ost vereinheitlicht). Bisher waren Gehaltsanteile über ca. 90.000 Euro beitragsfrei. Ab 2026 zahlen Sie (und Ihre GmbH) Sozialabgaben auf den vollen Betrag bis zur neuen Grenze. Unsere Empfehlung: Prüfen Sie sofort Ihren Sozialversicherungsstatus. Wenn Sie fälschlicherweise als sozialversicherungspflichtig eingestuft sind, kostet Sie dieser Fehler ab 2026 jedes Jahr mehrere Tausend Euro zusätzlich.
Ab dem 01.01.2026 erstatten die VAE 30% bis 50% der qualifizierten Entwicklungskosten (z.B. Gehälter für Software-Entwickler). Das Besondere: Wenn Ihre Firma in einer Free Zone als "Qualifying Person" ohnehin 0% Steuern zahlt, wird dieser Betrag oft bar ausgezahlt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo Sie Steuern zahlen, erhalten Sie in Dubai für Innovationen Liquidität. Unser Wegzug-Rechner berücksichtigt diesen Effekt als "negativen Steuerposten".
"Kleinrechnen" ist der falsche Begriff – es geht um eine realistische Bewertung. Das Finanzamt nutzt pauschal das vereinfachte Ertragswertverfahren mit dem Faktor 13,75 (ca. 7,27% Zins). Für ein Tech-Startup oder eine volatile Handels-GmbH ist das oft viel zu hoch. Wir nutzen stattdessen ein IDW S1 Gutachten. Durch das Einpreisen individueller Risikozuschläge (Beta-Faktoren) können wir den Kapitalisierungszins oft auf 9-12% erhöhen, was den Unternehmenswert (und damit Ihre Steuerlast) legal um 30-50% senken kann.
Nein, das ist der gefährlichste Irrtum für 2026. Sie zahlen nur dann 0%, wenn Sie eine "Qualifying Free Zone Person" sind und Qualifying Income erzielen. Ein einziger falscher Vertrag mit einem Kunden im Mainland (außerhalb der Free Zone) kann dazu führen, dass Ihr gesamter Gewinn für 5 Jahre mit 9% besteuert wird. Die Strukturierung (z.B. Trennung von IP-Holding und operativer Mainland-LLC) ist daher zwingend erforderlich.
In der Regel nicht. Die Fixkosten für eine ordentliche Struktur in Dubai (Visum, Wohnung, Büro-Substanz, Buchhaltung) liegen bei ca. 20.000 - 30.000 € pro Jahr. Zusätzlich löst der Wegzug die Exit Tax in Deutschland aus. Unser (#simulator-anchor) zeigt Ihnen genau, dass der "Break-Even" meist erst ab einem Gewinn von ca. 150.000 € bis 200.000 € schnell erreicht wird. Darunter fressen die Strukturkosten die Steuerersparnis auf.
Seit der AStG-Reform ist die zinslose, dauerhafte Stundung (bei Wegzug in die EU) abgeschafft. Es gibt nur noch die Option einer Ratenzahlung über 7 Jahre. Das Finanzamt verlangt dafür jedoch fast immer eine Sicherheitsleistung in Höhe der gesamten Steuerlast. Faktisch müssen Sie die Liquidität also sofort nachweisen oder hinterlegen. Eine Ausnahme besteht nur bei einer "vorübergehenden Abwesenheit" mit fester Rückkehrabsicht (meist max. 7 Jahre).
In vielen Fällen ist eine Kombination sinnvoll. Zunächst werden steuerlich optimierte Bausteine ausgeschöpft. Anschließend kann eine moderate Bruttolohnerhöhung erfolgen. So entsteht eine ausgewogene Vergütungsstrategie, die sowohl die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens als auch die Erwartungshaltung der Mitarbeiter berücksichtigt.
Rechtlicher Hinweis: Die in diesem Beitrag und im integrierten Simulator enthaltenen Informationen zu steuerlichen Gestaltungen, insbesondere zur Wegzugsbesteuerung (§ 6 AStG), den steuerlichen Rahmenbedingungen in den VAE (Corporate Tax, R&D Incentives) sowie den sozialversicherungsrechtlichen Grenzwerten für 2026, dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Sie stellen keine individuelle Steuer- oder Rechtsberatung dar und begründen kein Mandatsverhältnis.
Wichtig: Die Ergebnisse des Rechners basieren auf vereinfachten Annahmen (z. B. Anwendung des vereinfachten Ertragswertverfahrens nach BewG) und können eine fundierte Unternehmensbewertung (z. B. nach IDW S1) oder die detaillierte Prüfung ausländischer Steuerprivilegien (z. B. Qualifying Income in Free Zones) nicht ersetzen. Die Rechtslage, insbesondere in den VAE, unterliegt dynamischen Änderungen. Wir übernehmen keine Haftung für Dispositionen, die auf Basis dieser unverbindlichen Simulationen getroffen werden. Für eine belastbare Strategie empfehlen wir zwingend die persönliche Beratung durch unsere Kanzlei.